Niue eine von tausend Insel im Pazifik, Ziel unserer DX - Expedition vom 18.03.1999 - 11.04.1998

 Vorbericht
 
 
Zur Insel Niue selbst :
 
  • Kalksteininsel Niue


Die selbst verwaltete, im Südpazifik liegende Insel Niue ist Mitglied des British Commonwealth und per Verfassung an Neuseeland angegliedert. Niue wurde vor über 1 000 Jahren von Polynesiern besiedelt und 1774 von James Cook entdeckt. Die 260 große Insel besteht aus einem Kalksteinplateau, das von einem Korallenriff gesäumt wird.

Die Hauptstadt Alofi liegt genau 19°,3" Süd und 169°,56" West
und ist nach Glelsenkirchen in DL 16413 km entfernt, mit einer Beam - Richtung ca Nord.
 
 

 


 
 

Zur Geschichte von Niue
  • Bevölkerung
Die Insel Niue wurde 900 n. Chr. von Einwanderern von Samoa besiedelt. Durch mündliche Überlieferung sind die Namen der fünf ersten Siedler bekannt, darüber hinaus wird über Rivalitäten zwischen Dörfern und Kontakte mit anderen Inseln berichtet. Im 16. Jahrhundert kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Einwanderern von Tonga, die ebenfalls auf der Insel siedelten. 1774 entdeckte der britische Seefahrer James Cook die Insel.

Heute hat Niue ungefähr 2 000 Einwohner (1995 geschätzt), knapp 15 000 Niueaner leben in Neuseeland. Die Einwohnerzahl der Insel war Mitte der sechziger Jahre fast dreimal so hoch, aber das Fehlen wirtschaftlicher Möglichkeiten löste eine große Abwanderungswelle aus – die meisten Niueaner gingen nach Neuseeland.

1900 wurde Niue britisches Protektorat. Nur ein Jahr später annektierte Neuseeland die Insel als ein Teil der Cook-Inseln. Seit 1903 hat Niue einen eigenständigen Status mit eigener Verwaltung. 1974 erhielt Niue die volle innere Autonomie und ist seitdem in freier Assoziation mit Neuseeland. Die Einwohner Niues behielten die Staatsbürgerschaft Neuseelands. Der Einfluss aus Neuseeland macht sich in Kleidung, Essgewohnheiten, Häusern, Geschäftsgepflogenheiten und der Regierungsform auf Niue bemerkbar.

Die Niueaner sind Polynesier. Auf der Insel leben außerdem Menschen aus Samoa, Tonga und von anderen Pazifikinseln sowie aus Europa. 
 

  • Sprache 


Niueanisch zählt zu den polynesischen Sprachen. Früher gab es im Norden und Süden unterschiedliche Dialekte – Hintergrund hierfür waren die Siedler aus Samoa und aus Tonga. Heutzutage sind diese Unterschiede so gut wie verschwunden. Die meisten Erwachsenen sprechen sowohl Niueanisch als auch Englisch, letzteres ist Amts- und Geschäftssprache. 

  •  Religion 
Nahezu alle Niueaner gehören einer von fünf christlichen Konfessionen an. Drei Viertel der Bevölkerung sind der Ekalesia Niue (Christlichen Kirche Niues) zugeordnet, einem lokalen Abkömmling der London Missionary Society. Diese steht dem Kongregationalismus nahe und hat einen beträchtlichen politischen Einfluss. Etwa ein Zehntel der Einwohner sind Mormonen, der Rest gehört den Adventisten, Katholiken oder Zeugen Jehovas an.

Religion ist ein wichtiger Faktor im Leben auf Niue. Die meisten gesellschaftlichen Aktivitäten werden von den Kirchen organisiert. 

  • Essen und Trinken 
Ein Teil der als Nahrungsmittel dienenden Feldprodukte wird auf der Insel angebaut. Taro (stärkehaltige Knolle eines Aronstabgewächses) ist wie auf vielen Südseeinseln das Hauptnahrungsmittel. Daneben zählen Maniok, Jamswurzeln, Bananen, Brotfrüchte, Kokosnüsse und Papayas zu den weiteren Grundnahrungsmitteln. Zusätzlich gibt es im geringen Maße Schweine- und Hühnerzucht – wenngleich auch tiefgefrorenes Hühnerfleisch importiert wird. Als weitere Nahrungsquelle dienen Fisch und Krustentiere, die im nahe gelegenen Riff gefangen werden. Einen gewissen Teil der Nahrungsmittel muss die Insel importieren (meist aus Neuseeland), dazu zählen beispielsweise Rindfleisch, Obst und Gemüse, das nicht in den Tropen wächst, Bier und andere Getränke.

Beliebte einheimische Gerichte sind Faikai, in Kokoscreme marinierter Fisch, und Takihi, in Blätter gewickelte Taro- und Papayascheiben. Kleine Bäckerbetriebe stellen exotische Brotsorten her, wie z. B. Kokosbrot.

Üblicherweise sind Frühstück und Abendessen die einzigen Hauptmahlzeiten am Tag. Bei besonderen oder traditionellen Anlässen werden die Speisen auf großen Blättern gereicht, ansonsten verwendet man Geschirr und Besteck. Wird mit der Hand gegessen, was ebenfalls üblich ist, benutzt man die rechte.

Alle regulären Mahlzeiten finden im Kreise der Familie statt. Bei gesellschaftlichen Anlässen wie Hochzeiten bedienen sich die Gäste selbst. Dabei ist es üblich, dass die Gäste sich zusätzliche Portionen einpacken und mit nach Hause nehmen. 

  • Umgangsformen 
Bei der Arbeit grüßen sich die Niueaner auf Englisch oder auf Niueanisch mit Fakaalofa atu! (“Liebe sei mit Dir!”). Auch die informellere Form Mafola? (“OK?”) wird häufig verwendet.

Die Niueaner sprechen sich teilweise mit dem Vornamen an, üblicher sind jedoch Spitznamen.

Beim Abschied sagt man Koe kia! (“Auf Wiedersehn!”). Verabschiedet man sich von zwei Leuten, lautet der Gruß Mua kia!, bei drei oder mehr Leuten Mutolu kia! Wenn jemand für längere Zeit weggeht, sind Monuina! oder Monuina e fenoga! (“Segen”, oder “Segen für die Reise!”) am angemessensten. Umgangssprachliche englische Grußformeln sind ebenfalls üblich. 

  • Freizeit 
Kricket und Rugby zählen zu den beliebtesten Sportarten, die man auf der Insel treibt. Weitere sportliche Aktivitäten sind z. B. Volleyball, Fußball, Tischtennis, Netzball und Laufen. In der Hauptstadt Alofi gibt es einen Neun-Loch-Golfplatz. An Ausstellungstagen, wie dem im Juni bei Hakupu, veranstaltet man Sportvorführungen, und es wird Kunsthandwerk gezeigt. Bei kulturellen Veranstaltungen werden in vielen Fällen auch traditioneller Gesang, einheimische Musik und Tänze angeboten. 
  • Feiertage 
Die Einwohner von Niue feiern Neujahr am 1. Januar. Commission Day ist der Feiertag am 2. Januar. Die Osterfeiertage dauern von Karfreitag bis Ostermontag. Der Anzac-Tag, am 25. April, hat seinen Namen vom Akronym für Australia and New Zealand Army Corps. Der Feiertag wurde 1920 eingeführt und soll an die Landung der Anzac-Truppen auf Gelibolu (Dardanellen) im 1. Weltkrieg erinnern. Im Laufe der Zeit wurde der Anzac-Tag auch zum Gedenktag für die Toten des 2. Weltkriegs und der Kriege in Korea und Vietnam. Der Geburtstag von Königin Elizabeth II. wird am ersten Montag im Juni gefeiert, obwohl ihr eigentlicher Geburtstag im April liegt. Angeblicher Grund für die Verschiebung soll das bekanntermaßen schlechte Aprilwetter in England sein. Constitution Day ist am 19. Oktober und Peniamina's Day an einem Montag Ende Oktober. Weihnachten wird am 25. Dezember gefeiert. Der Boxing Day (26. Dezember) hat seinen Namen von dem alten britischen Brauch, dass die Angestellten in Handel und Dienstleistungsindustrie mit getöpferten Gefäßen (boxes) herumgehen und Trinkgeld einsammeln.

Als Rituale zur Volljährigkeit dienen die Zeremonien des Haareschneidens (bei Jungen) und Ohrlochstechens (bei Mädchen). Die Zeremonien sind mit einer kleinen Feier verbunden. Einem Jungen schneidet man in der Regel nicht die Haare, bevor er mindestens sieben Jahre alt ist. Gäste sind all diejenigen Familien, die ihrerseits die Gastgeber zu Haarschneide-Zeremonien eingeladen haben. Geldgeschenke an die Familie des Kandidaten sind dabei selbstverständlich.

Jeder bedeutende Gast schneidet eine Locke vom Haar des Jungen ab, die meisten halten dazu eine kurze Rede. In der Zwischenzeit verteilt man die Speisen, wobei jedem Gast soviel zugestanden wird, wie es seinem Geldgeschenk entspricht.

Das Ohrlochstechen ist die entsprechende Feier für Mädchen. Die Zeremonie wird ebenfalls mit Reden, Geldgeschenken und Essen gefeiert. 

  •  Regierung 
Niue ist ein mit Neuseeland assoziiertes, selbstverwaltetes Territorium, wobei Neuseeland für die Außenpolitik und Verteidigung Niues zuständig ist. Wie auch Neuseeland, erkennt Niue den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt an. Die Legislative liegt bei der so genannten Versammlung, die 20 Mitglieder hat (eines für jedes Dorf und sechs inselweit gewählte). Der Premierminister ist der Regierungschef und wird nach jeder Wahl von der Versammlung aus ihrer Mitte gewählt. 

Die Dörfer auf Niue haben eine lose Struktur und Zuständigkeiten sind weit verteilt. Die meisten Entscheidungen fällen die Dorfräte. Es gibt keine erbliche Hierarchie oder Aristokratie. 

  • Landwirtschaft auf Niue Island 
Niue hängt stark von der Hilfe Neuseelands, Australiens und der Vereinten Nationen (UN) ab. Eigene Einkünfte erwirtschaftet die Insel durch Tourismus und kleinere Exporte nach Neuseeland. Die wichtigsten Exportgüter sind u. a. Kokoscreme, Honig, Produkte aus Passionsfrucht, Papayas und kunsthandwerkliche Gegenstände. Die gültige Währung ist der Neuseeland-Dollar. 
  • Handel und Gewerbe 
Büros und Geschäfte sind nur wochentags bis 16.00 Uhr geöffnet. In Alofi wird am Freitagmorgen ein Markt abgehalten. Niue hat drei größere Geschäfte, der gesamte übrige Einzelhandel wird über kleine Familienbetriebe abgewickelt. Die anderen Gewerbe, von Baufirmen bis hin zu Hotels und Restaurants, bleiben ebenfalls in kleinerem Rahmen.

Bis in die frühen neunziger Jahre war die Regierung der größte Arbeitgeber. Heute hat sich das Gewicht zum privaten Sektor hin verlagert, zum einen, weil einige staatliche Betriebe privatisiert wurden, zum anderen, weil Selbständigkeit jetzt mehr gefördert wird. 

  • Verkehr und Kommunikation 
Niue hat eine Küstenstraße rund um die Insel sowie vier die Insel durchquerende Straßen. Motorisierte Fahrzeuge sind üblich, aber es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel. Regierungsangestellten werden Transportmöglichkeiten zum Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Auf Niue herrscht Linksverkehr. Die Verbindungen mit anderen Ländern sind sehr eingeschränkt – ein Versorgungsschiff kommt einmal im Monat, aber nur gelegentlich legen andere Schiffe in Alofi an, das den einzigen, für größere Schiffe zugänglichen Hafen hat. Es gibt zwei Flüge in der Woche von und nach Hanan International Airport, in der Nähe von Fonuakula. Der Luftpostdienst wird über Auckland in Neuseeland abgewickelt.

Eine staatliche Radio- und Fernsehstation sendet an sechs Tagen in der Woche für ein paar Stunden. Die meisten Inselbewohner haben Zugang zu einem Telefon. Es gibt eine von privater Hand herausgegebene Zeitung, die einmal wöchentlich erscheint. 

  • Bildungswesen 
Der Schulbesuch ist kostenlos und vom 5 (1995). bis zum 14 (1995). Lebensjahr Pflicht. Das Schulsystem entspricht dem von Neuseeland. Schüler aus allen Dörfern pendeln zur einzigen Grundschule und zur Niue High School in Alofi. Die meisten Schüler beenden die Grundschule, aber nur wenige schließen den Besuch der Oberschule ab. Hochschulkurse können auf Niue an der Außenstelle der Südpazifik-Universität (University of the South Pacific, mit Hauptsitz in Fiji) belegt werden, aber ein vollständiges Studium kann nur im Ausland absolviert werden, wofür die meisten Studenten nach Neuseeland übersiedeln. 
  • Gesundheitswesen 
Der Staat stellt die meisten medizinischen und zahnärztlichen Leistungen gegen geringe Gebühren zur Verfügung. Ärzte aus Neuseeland leben auf Niue und machen Hausbesuche auf der gesamten Insel. Geburtshilfe und Neugeborenenversorgung sind auf einem grundlegenden Niveau gewährleistet. In Alofi gibt es ein Krankenhaus, dessen Möglichkeiten in den meisten Krankheitsfällen ausreichen, aber Patienten, die speziellere Behandlung benötigen, werden nach Neuseeland gebracht. Die Kindersterblichkeit ist niedrig, und es treten nur sehr wenige Tropenkrankheiten (z. B. Denguefieber) auf. 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Panorama Blick von Süd Küste von Niue


 
 
 
 
 
 
 
 
 

 Land bzw. Straßen Karte der Insel


 
 
 
 
 
 
 
 

Die Umgebung


 

 

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